Um den Herausforderungen unserer Zeit bestmöglich begegnen zu können, wurde auf Vielfalt gesetzt. Mit »Firsts« betitelt er die Neulinge Avril Haines, die erste Frau in der US-Geschichte, die Geheimdienstdirektorin werden soll, und Alejandro Mayorkas als ersten Latinx wie auch als erste Person mit Migrationsgeschichte, die für die Position des Heimatschutz Ministeriums eingesetzt wird. Jake Sullivan wird in der nationalen Sicherheitsberatung mit 43 Jahren als einer der jüngsten Berater der letzten Jahrzehnte tätig werden.

Linda Thomas-Greenfield wird US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen. Die Afroamerikanerin bringt aus dem Außenministerium 35 Jahre Berufserfahrung als Diplomatin mit. Auch John Kerry, der frühere Außenminister, findet seinen Platz im Kabinett. Er wird den neu geschaffenen Posten des Sonderbeauftragten für Klimaschutz besetzen, ein Kernthema für Biden. Zum ersten Mal gibt es damit eine Vollzeitposition im nationalen Sicherheitsrat, die sich mit der Klimakrise auseinandersetzen soll. Wie schon mehrfach angekündigt, möchte Biden bereits am ersten Tag seiner Amtszeit die USA zurück ins Pariser Klimaabkommen führen.

Auch Bidens langjähriger Vertrauter Ron Klain, der bereits Mitte November zum Stabschef im Weißen Haus ernannt wurde, wird im Kabinett vertreten sein. Und abgerundet wird die Besetzung mit Ex-Notenbankchefin Janet Yellen. Sie wird als erste Frau überhaupt an der Spitze des Finanzministeriums ihr Amt ausführen. Das Medium Handelsblatt kommentiert dies mit den folgenden Worten:

»Für die Wirtschaft, und nicht nur für die amerikanische, geht damit eine quälende Phase der Unsicherheit zu Ende. Nicht nur das: Biden plant gerade in der Wirtschaftspolitik einen Neustart. Mit seiner Wahl von Janet Yellen als neue Finanzministerin setzt er gleich drei Ausrufezeichen: Die ehemalige Notenbankchefin hat während ihrer Zeit an der Spitze der US-Notenbank Fed gegen den Widerstand vieler konservativer Ökonomen mit extrem niedrigen Zinsen geduldig die längste wirtschaftliche Erholung der US-Geschichte durchgesetzt. Mehr Erfahrung kann man sich bei der Bekämpfung der aktuellen Corona-Wirtschaftskrise kaum wünschen.«